Alles über Haarseifen

Was sind Haarseifen?

Haarseifen sind Seifen, die speziell für das Haare waschen gesiedet werden.

Unterschied zu Shampoo

Shampoos haben viele chemische Inhaltstoffe, vor allem Stoffe zur Schaumbildung, so genannte Tenside, ihre Aufgabe ist Schmutz und Fett von der Haaroberfläche abzulösen. Haarseifen bestehen aus pflanzlichen Fetten und Ölen, ohne die vielen chemischen Zusätze, wie die oben genannten Tenside, Konservierer oder Silikonverbindungen. Diese Inhaltsstoffe schäumen das Haar ordentlich auf und machen das Shampoo haltbar, das Haar bekommt Glanz. Das ist nur ein kurzer Effekt, auf längere Zeit trocknen diese Stoffe die Haare aus, da Fett entzogen wird.

Inhaltstoffe unserer Seifen

Die Basis unserer Haarseifen ist Avocadoöl und dieses Öl ist für alle Haartypen geeignet. Sie pflegen das Haar ohne eine chemische Reizung und trocknen es somit auch nicht aus. Schaumbildene Stoffe sind hier keine chemischen Tenside, sondern Rizinus – Kokos oder Babassuöl. Ätherische Öle ergänzen unsere Haarseifen. Rosmarin, Orangen- und Lemongrasöl zählen zu den belebenden ätherischen Ölen und sind deswegen in unseren Haarseifen zu finden. Dabei sind Lavendel oder Zeder als beruhigend einzustufen. Zusätze wie Aloe Vera oder Brokkolisamenöl sorgen für die Griffigkeit in den Haaren.

Überfettung von Seife und ihre Rolle in der Haarseife

Die Überfettung an sich gibt an, wieviel pflegende Inhaltsstoffe in der Seife enthalten sind. Diese nicht verseiften Inhaltsstoffe pflegen das Haar. Das heißt also, je höher die Überfettung , desto höher ist der Anteil unverseifbarer Stoffe, die pflegend sind. Je mehr Pflege ein Haar benötigt, desto mehr sollte die Haarseife überfettet sein.

Anwendung

Man kann die Haarseife mit einem Messer in mehrere Stücke teilen, dann ist sie langlebiger und besser händelbar. Mit ein wenig Übung lässt sie sich ebenso gut aufschäumen wie ein Shampoo.

Es gibt 2 Varianten:

  • Entweder vorher in den Händen aufschäumen und man verteilt den Schaum im nassen Haar
  • Man reibt sich die Haarseife vorsichtig, direkt in Wuchsrichtung durch die Haare und gibt immer wieder etwas Wasser darauf.

Der Schaum muss die Haare komplett bedecken (das ist wichtig, sonst könnte zu viel Fett zurückbleiben). Dann schäumt man das Haar von der Spitze bis in die komplette Länge ein, natürlich auch die Kopfhaut mit massieren. Ist die Seife komplett ins Haar als Schaum eingearbeitet, wird mit klarem Wasser ausgespült und zwar solange, bis sich das Haar glatt anfühlt. Meist reichen 2-3 Durchgänge.

Die Sache mit der sauren Rinse

Die saure Rinse ist eine natürliche Haarspülung mit einem milden Essig, wie Apfelessig oder Zitronensaft. Man gibt 1-3 EL Essig oder Zitronensaft auf 1 Liter Wasser und spült die Haare somit nochmals nach der Benutzung der Haarseife mit der Rinse. In meinen Seifen ist Zitronensäure enthalten, ein natürlicher Entkalker und deswegen ist eine saure Rinse eigentlich unnötig – man nimmt aber folgenden Anhaltspunkt: Den Kalkgehalt des Leitungswassers, dieser sollte unter 8 liegen, damit man keine saure Rinse benötigt (dies erfragt man beim zuständigen Wasseramt). Zwischen Grad 8-14 bei mittelhartem Wasser, ist eine saure Rinse empfehlenswert. Über Grad 14 muss eine Rinse gemacht werden, denn bei kalkhaltigem Wasser entsteht Kalkseife, das sind weiße Flocken, die im Haar bleiben.

Umstellung von Shampoo auf Haarseife

Beginnt man mit der Benutzung von Haarseifen kann es eine Weile dauern, bis die Tenside und Zusätze der Shampoos aus den Haaren gewaschen sind, bitte gebt nicht auf, vor allem, wenn sich das Haar erstmals strohig und quietischig anfühlt.

Wie oft wäscht man mit Haarseife und welche Überfettung?

Das hängt vom Haartyp ab. Schnell fettendes alle 1-2 Tage mit eher niedriger Überfettung, normales 1x wöchentlich mit einer mittleren oder hohen Überfettung – das muss jeder für sich selber ausprobieren, denn jedes Haar ist individuell. Das zählt gerade auch bei lockigen Haaren, da spielt die Überfettung eine große Rolle. Diese sollte niedrig gehalten sein und als anschließende Pflege ist ein Conditioner zu empfehlen.

Noch ein Wort zur Zitronensäure

In unseren Rezepturen ist Zitronensäure zu finden, diese gilt als natürlicher Entkalke. Manchmal kommt es zu Ablagerungen, in weißlicher Form, das ist weder Schimmel, noch unverseifte Lauge, sondern Natriumcitrat, das Salz der Zitronensäure. Das ist ein natürliches Produkt, was bei der Verseifung entstehen kann und ist völlig unbedenklich. Es verschwindet meist nach der ersten Verwendung und zeigt, dass unsere Haarseife eine natürliche Sache ist, die mit viel Herz hergestellt wird.